Wittenberg aktiv für Nachhaltigkeit und gegen den Klimawandel
Die globale Erderwärmung ist eine der größten Herausforderungen, denen sich unsere Gesellschaft stellen muss. Wenn wir nicht rasch dazu übergehen, Energie anders als bisher zu erzeugen und effizienter zu nutzen, wird unumkehrbarer Schaden entstehen. Parallel dazu ist es erforderlich, Anpassungsstrategien an die Auswirkungen eines sich wandelnden Klimas zu entwickeln.
Die Stadt Wittenberg hat daher mit dem integrierten Klimaschutzkonzept einen Vorschlag für eine integrierte Strategie für die Bereiche, Integrierte Wärmenutzung, Erneuerbare Energien Klimaschutz und Klimafreundliche Mobilität. Sie begibt sich damit auf den Weg hin zu einer nachhaltigen, CO2-armen Stadt.
Die Stadt Wittenberg ist Teil des Klimabündnisses „Europäische Kommunen in Partnerschaft mit indigenen Völkern“ (klimabuendnis.org)

Nachhaltigkeit I Klimaschutzkonzept
Der Stadtrat der Lutherstadt Wittenberg hat am 31.01.2018 das Klimaschutzkonzept der Lutherstadt Wittenberg mit den drei Teilkonzepten Klimafreundliche Mobilität, Integrierte Wärmenutzung und Erneuerbare Energien-Potenziale beschlossen.
Damit verbunden war auch der Grundsatzbeschluss des Stadtrates zur Agenda 2030. Die Vereinten Nationen - darunter auch die Bundesrepublik Deutschland - haben auf ihrer Generalversammlung im September 2015 die Entwicklungsagenda „Transformation unserer Welt: die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ verabschiedet.
Die Agenda 2030 besteht aus 17 Nachhaltigkeitszielen und 169 Zielvorgaben, die sogenannten Sutainable Development Goals (SDG´s). Sie ist am 01.01.2016 in Kraft getreten und hat für die nächsten 15 Jahre ihre Gültigkeit. Jedes Land, jede Kommune, die Privatwirtschaft, die Zivilgesellschaft und die Wissenschaft haben im Rahmen einer globalen Partnerschaft ihren Beitrag zur Erreichung der 17 Ziele zu leisten. Alle bzw. jeder Einzelne steht in der Verantwortung, nachhaltige Entwicklung durch den grundlegenden Umbau von Strukturen, Prozessen sowie Denk- und Verhaltensweisen in den nächsten Jahren entscheidend voranzubringen.
Diese Konzepte werden in regelmäßigen Abständen evaluiert und neue Maßnahmen werden umgesetzt.

Erneuerbare Energien
Unser Beitrag zur Energiewende
Auf dem Weg zur klimaneutralen Stadt treibt die Lutherstadt Wittenberg die Nutzung erneuerbarer Energieträger im Stadtgebiet voran. Dabei stehen insbesondere, die vor Ort verfügbaren Energieträger:
- Solarenergie (sowohl als Freiflächenanlagen also auch auf Kommunalen Gebäuden)
- Windenergie
- Heizkraftwerke
Aktuell befinden sich 2 Freiflächen Photovoltaikanlagen in der Lutherstadt Wittenberg:
- Solarpark Euper
- Solarpark Reinsdorf – Dobien
- sowie 16 Windanlagen.
Den größten Anteil stellt der Windpark Straach mit 10 Anlagen.
In den nächsten Jahren soll die Anzahl der Windanlagen reduziert werden, die Leistung aber durch Repowering erhöht werden. Des Weiteren befinden sich Solaranlagen auf kommunalen Gebäuden.
Solar I Gründachkataster

Eignet sich mein Haus für die Installation einer Photovoltaikanlage oder für ein Gründach?
Diese Frage stellt sich für Hausbesitzer, die aus Sonne Strom erzeugen wollen, noch vor der Frage nach der Finanzierung. Grundsätzlich gilt, dass ein Dach mit einer Neigung von 30 Grad und einer Ausrichtung nach Süden ideal für die Solarstrom-Gewinnung ist. Ein anderer Neigungswinkel, eine abweichende Ausrichtung sowie Verschattung durch andere Bauwerke oder Bäume verringern die Effektivität und somit den Ertrag der PV-Anlage.
Eine ausführliche Beratung durch einen Fachmann scheint unumgänglich.
Mit unserem Solarkataster gibt es jedoch eine Möglichkeit, sicher als Interessent einen ersten Eindruck zu verschaffen. Denn auch Dachneigung nach Ost und West kann sich für Verbraucher lohnen.
Das elektronische Solarkataster besteht aus einer Landkarte, in der detailliert die vorhandene Bebauung eingezeichnet ist. Anhand von unterschiedlichen Farben erkennen Sie, ob und wie Ihre Dachfläche geeignet ist.
Wer sein eigenes Haus untersuchen will, muss nur die Adresse eingeben.
Der Klick auf die Dachfläche öffnet ein Fenster, das Daten zur potentiellen Modulfläche und damit zu dem erreichenden Stromertrag enthält. Mit diesen Angaben und den eigenen Verbrauchswerten lassen sich erste Berechnungen anstellen, ob sich eine Solaranlage auf dem Dach lohnt. Das Ergebnis kann als Orientierung für das Gespräch mit dem Solar-Installateur dienen.
- Das Solarkataster ist derzeit noch nicht verfügbar. Demnächst finden Sie hier den Link. -
Genauso gestaltet es sich mit dem Gründach. Gründächer haben bauphysikalische und ökologische Vorzüge. Die Pflanzen wirken als natürliches Schutzschild für die Dachabdichtung. Sie gleichen Extremtemperaturen aus und schirmen Umwelteinflüsse, wie Hagel oder Regen, ab. Die daraus resultierende reduzierte Belastung der Dichtung führt dazu, dass Dachsanierungen seltener notwendig sind – darüber freut sich nicht nur das Portemonnaie. Gleichzeitig haben Dachbegrünungen positive Effekte auf die Umwelt, z. B.:
- Kontinuierliche Luftbefeuchtung: Pflanzen speichern einen großen Teil des Regenwassers und lassen es anschließend verdunsten.
- Gleichzeitig filtern sie Staub und Schadstoffe und verbessern die Luftqualität.
- Natürliche Klimaregulation: Gründächer funktionieren im Winter als Wärmedämmung und schützen die Räumlichkeiten im Sommer vor hohen Temperaturen. Das Ergebnis sind wohltemperierte Zimmer und reduzierte Energiekosten.
- Lebensraum Gründach: Dachbepflanzungen schaffen neuen Lebensraum für Tierarten.
- Erhöhter Schallschutz des Daches: Gründächer vermindern Schallreflexionen und die Schalldämmung

Energiespartipps
Energiespartipps - Heizung
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Verringern der Raumlufttemperatur um 1 Grad (Einstellung am Thermostatventil) spart etwa 6% Energie.
- Stoßlüftung statt Dauerlüftung und beim Lüften Thermostatventile schließen.
- In ungenutzten Räumen Thermostatventile auf Frostschutz (Zeichen: *) stellen und Türen geschlossen halten.
- Beim Verlassen der Wohnung Thermostatventile um 2 Markierungen zurückstellen, ebenfalls in der Nacht, wenn keine Nachtabsenkung vorhanden ist; jedoch die Temperatur aus Gründen des Feuchteschutzes nicht unter 16° C absinken lassen.
- Während der Heizzeit Kellerfenster und Dachluken geschlossen halten.
- Heizungsregelung einstellen (lassen): passende Heizkurve wählen und Nachtabsenkzeiten entsprechend der Benutzung einstellen.
- An Tagen ohne Frostgefahr die Heizung über Nacht abschalten (bzw. über Schaltuhr ausschalten lassen).
- Heizkessel mindestens einmal pro Jahr warten und reinigen lassen, dabei evtl. eine Verringerung der Brennerleistung vornehmen lassen.
- Umwälzpumpe auf kleinste Stufe schalten.
- Das Heizsystem hydraulisch abgleichen lassen.
Energiespartipps Warmwasserbereitung
- Öfter Duschen statt Baden.
- Tropfende Wasserhähne abdichten.Wassersparamaturen einbauen (Durchflußbegrenzer).
- Warmwassertemperatur auf 40° C bis 45° C begrenzen, allerdings muss bei größeren Speichern und Leitungslängen auf Grund der Legionellengefahr die Trinkwasserverordnung beachtet werden.
- Auf Warmwasserzirkulation verzichten oder wenigstens die Zirkulationspumpe während der Nacht abschalten.
Energiespartipps - Strom
- Möglichst wenig mit Strom heizen.
- Den zur Kochplatte/ Kochfeld passenden Topf mit ebenem Boden und gut schließendem Deckel verwenden.
- Kochplatte/ Kochfeld möglichst hoch anheizen und möglichst früh zurückschalten.
- Mit möglichst wenig Wasser kochen - Kartoffeln oder Gemüse brauchen nicht von Wasser bedeckt zu sein, ebenso wenig Reis etc.
- Dampfdrucktopf benutzen.
- Separater Wasserkocher oder Eierkocher sind günstiger als der E-Herd.
- Kühlschrank und Gefriergerät in möglichst kühler Umgebung aufstellen. 1° C weniger ergibt etwa 10% Einsparung (beim Gefriergerät 4%).
- Kühlschrankinnentemperatur nicht unter 8° C einstellen. Jedes Grad tiefer braucht etwa 10% mehr Strom.
- Keine warmen Speisen in den Kühlschrank stellen.
- Dafür sorgen, dass der Kühlschrank auf der Rückseite gut belüftet ist, um die Wärme loszuwerden.
- Waschmaschine möglichst nur voll beladen nutzen. Kochwäsche nur bei 60° C waschen spart etwa 30% Energie.
- Auf Vorwäsche verzichten spart etwa 40%; Feinwaschprogramme benötigen etwa 25% mehr Strom.
- Möglichst auf Wäschetrockner verzichten. Falls Trockner unumgänglich, nur gut geschleuderte Wäsche (mind. 4 Min. bei 800 Touren) in den Trockner geben.
- Spülmaschine immer voll beladen.Der Spargang reicht meistens für sauberes Geschirr.
- Bei effektiver Warmwasserbereitung (nicht elektrisch, möglichst Solaranlage) Spülmaschine an Warmwasser anschließen.
- Glühlampen abschalten, wenn sie länger als 5 Minuten nicht benötigt werden (bei Leuchtstofflampen länger als 15 Minuten).
- Besser eine starke als viele schwache Lampen verwenden.
- Ersetzen Sie Glühlampen, welche mehr als 3 Stunden pro Tag eingeschaltet werden, durch Energiesparlampen bzw. LED.
- Das Fernsehgerät bei Pausen über 1 Stunde ganz abschalten und nicht im Standby-Betrieb benutzen; das spart bei älteren Geräten etwa 30 % Strom.
- Steckernetzteile und Kleingeräte ohne Netzschalter bei Nichtgebrauch aus der Steckdose ziehen.
- Abschaltbare Steckdosenleiste für PC+Peripherie, HiFi-Anlage etc. benutzen.
- Evtl. Vorschaltgerät (Powersafer) benutzen
- Die Kaffeemaschine nicht zum Warmhalten benutzen (Thermoskanne!).
(Quelle: Energieberater der Verbraucherzentrale Arnsberg, Dr. Spruth)
weitere Hinweise zum Klimaschutz und zur Nachhaltigkeit finden sie beim Bundesumweltamt unter
www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag
Energiespartipps in einfacher Sprache
Für weitergehende Tipps und Hinweise sowie Beratungsangebote wenden Sie sich an den Energieberater der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt e. V.
Beratungsstelle Wittenberg
Lutherstraße 56
06886 Wittenberg
Telefon: 0345 2927800
Fax: 03491 403107
Web: www.verbraucherzentrale-sachsen-anhalt.de/beratungsstellen/wittenberg I verbraucherzentrale-energieberatung.de
Projekt: „Erstellung von drei Klimaschutzteilkonzepten für die Lutherstadt Wittenberg: integrierte Wärmenutzung, klimafreundliche Mobilität und Erschließung der Erneuerbaren-Energien-Potenzaile“
Projekt:
„Erstellung von drei Klimaschutzteilkonzepten für die Lutherstadt Wittenberg: integrierte Wärmenutzung, klimafreundliche Mobilität und Erschließung der Erneuerbaren-Energien-Potenzaile“
Laufzeit:
01.01.2014 - 30.06.2015
Beteiligte Partner:
BMU, Projektträger Jülich, Seecon Ingenieure Leipzig GmbH, diverse Fachbereiche der Stadtverwaltung Wittenberg, Stadtwerke der Lutherstadt Wittenberg, Landkreis Wittenberg, Akteure aus Wohnungswirtschaft und Wirtschaft sowie Agrargenossenschaften aus der Region
Förderkennzeichen:
03KS6835
Die Themen Energieeffizienz und Klimaschutz sind in Wittenberg zentrale Aspekte der städtischen Entwicklungsstrategie. Schon seit vielen Jahren beschäftigen sich verschiedene lokale und regionale, öffentliche wie auch private Akteure mit den in diesem Zusammenhang stehenden zukunftsweisenden Herausforderungen. Die Lutherstadt Wittenberg möchte ihre bisherigen Ideen und Ansätze für eine klimafreundliche Stadtentwicklung stärker untermauern und auf eine neue Betrachtungsebene stellen, in dem sie sich dazu entschlossen hat drei Klimaschutz-Teilkonzepte erarbeiten zu lassen - „Klimafreundliche Mobilität“, „Erschließung der verfügbaren Erneuerbare-Energien-Potenziale“ und „Integrierte Wärmenutzung“.
Im Zuge der Konzepterstellung werden die wichtigsten Felder des kommunalen Klimaschutzes beleuchtet. Im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung wurde die seecon Ingenieure GmbH aus Leipzig mit der Erstellung der Klimaschutz-Teilkonzepte betraut. Gefördert werden die Teilkonzepte zum einen im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundes durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), zum anderen auf Landesebene durch die Investitionsbank Sachsen-Anhalt.
Themen der Konzepte sind u. a. die Reduzierung von potenziell klimaschädlichen Emissionen, die Erarbeitung von Ideen und Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung des Umweltverbundes (ÖPNV, Radverkehr etc.) sowie die Ermittlung ungenutzter Erneuerbarer-Energien-Potentiale. Des Weiteren soll das vorhandene Nah- und Fernwärmenetz auf Optimierung überprüft und weitere wirtschaftlich sinnvolle Maßnahmen u.a. zur Nutzung industrieller Abwärme entwickelt werden.

Projektträger Jülich / Forschungszentrum Jülich
www.ptj.de/klimaschutzinitiative-kommunen
Weitere Informationen

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU)
www.klimaschutz.de