Bugenhagenhaus (003QR1)
Bugenhagenhaus
Seit der Reformationszeit bis 1997 war das Bugenhagenhaus Sitz der Wittenberger Pfarrer und Superintendenten. Johannes Bugenhagen amtierte hier als erster Amts-inhaber von 1523 bis 1557.
1604–1606 wurde das Pfarrgebäude aus Mitteln des Gemeinen Kastens (Kirchenkasse) aufwendig umgebaut. Wahrscheinlich wurden erst damals drei oder vier kleinere Häuser zu dem langen Gebäude zusammengefügt. 1732 erhielt es das Mansarddach, weitere Renovierungen folgten 1907–1910 und 2004–2007.
Die Verbindung von Wohn- und Amtssitz, die als typisches Merkmal des evangelischen Pfarrhauses gilt, ist erst für das 17. Jahrhundert zweifelsfrei zu belegen. Ein Inventar von 1686 führt neben Wohn- und Schlafräumen, Ställen und Gesindekammern auch ein Lusthäuschen im Garten und ein Bad mit „Schwitzebank“ und Wanne auf. Zu Bugenhagens Zeit werden in den Quellen nur die Lesestube und die darüber gelegene Studierstube mit der „Liberei“ genannt, die sich weitgehend erhalten haben.
Die Wittenberger Stadtkirchengemeinde und die Paul-Gerhardt-Akademie nutzen das Bugenhagenhaus für Veranstaltungen. In den öffentlich zugänglichen Räumen wird an den ersten evangelischen Stadtpfarrer und seine Nachfolger erinnert.