Alte Lateinschule
Unter dem Einfluss der Reformation entstand zwischen 1564–1567 eine neue große Stadtschule. Damit unterstützten der Kurfürst August von Sachsen, die Universität, die Stadt und reiche Wittenberger Bürger das Ziel Philipp Melanchthons und Martin Luthers, eine enge Verbindung zwischen Glaube und Bildung herzustellen.
1827/28 wurde das Schulgebäude umfassend renoviert, ausgebaut und als ,,Gymnasium‘‘ wiedereröffnet. (s. Tafel Nordseite) Ehemalige Schüler waren hier u.a. Paul Luther, Leibarzt der sächsischen Kurfürsten, Wilhelm Weber, Physiker, Mit-erfinder des ersten elektromagnetischen Telegrafen, Johann G. Galle, Astronom, Entdecker des Planeten Neptun.
1888 wurde ein neues größeres, das spätere Melanchthongymnasium, eröffnet und die Alte Lateinschule verkauft. Das Gebäude benutzte man dann als Druckerei, Redaktion und Textilbetrieb. Nach dem Kauf 2006 gründete sich die Internationale Lutherische Wittenberg-Gesellschaft, um darin ein Zentrum für lutherische Bildung und Öffentlichkeitsarbeit einzurichten. 2015 wurde das lutherische Studien- und Begegnungszentrum eröffnet. Träger sind die Lutherische Kirche-Missouri Synode, die Selbständige Evangelische Kirche in Deutschland und der Internationale Lutherische Rat.